
Drei-Hütten-Wanderung im Thüringer Spätsommer
Eine kleine Gruppe aus dem Immanuel Therapiezentrum Röthof unternahm eine Wanderung rund um Schmalkalden, die nicht nur Bewegung, sondern auch Raum für persönliche Gedanken bot.
Am vergangenen Samstag, dem 20. September, war Weltkindertag und zudem ein Feiertag in Thüringen. Eine kleine Gruppe von Bewohnern des Immanuel Therapiezentrums Röthof hatte Lust auf eine Wanderung und so haben wir uns gemeinsam zu einer Drei-Hütten-Tour aufgemacht, ja auch im Thüringer Wald geht das. Mit dabei waren Rüde Aris und Hündin Frieda. Schmalkalden liegt am Fuße des Rennsteigs und bildet somit den optimalen Ausgangspunkt für Wanderungen am Rennsteig. Wir starteten auf der Rotteröder Höhe. Erstes Etappenziel war die Jahnhütte, hier gab es erst einmal eine zünftige Brotzeit - mit frischem Brot, Knackern und natürlich mit Eiern aus unserer hofeigenen Hühnerhaltung. Nach der kleinen Pause folgte ein steiler Anstieg zur DRK-Schutzhütte, der uns bei spätsommerlichen Temperaturen gut ins Schwitzen brachte. Danach kamen wir noch an der Hütte an der Silberwiese vorbei, bevor es zurückging. Insgesamt sind wir gute 10 Kilometer gewandert, der höchste Punkt auf der Wanderung lag bei 820 Metern. Ein wunderschöner Ausflug mit viel Zeit zu Gesprächen, fernab vom Therapiealltag auf dem Röthof.
Als Einrichtungsleiterin kamen mir bei der Wanderung und aus Anlass des Weltkindertags diese Gedanken: Wir alle sind irgendwie noch immer Kinder unserer Eltern. Für einige verbunden mit schönen Erinnerungen an eine behütete Kindheit. Andere wiederum haben in dieser Zeit Erfahrungen gemacht, die man keinem Kind wünscht. Einige von uns haben Kinder, zu manchen besteht ein enges Verhältnis und zu anderen eher ein schwieriges. Hier auf dem Röthof versuchen wir auch, in Familienangelegenheiten zu unterstützen. Wir begleiten erste Annährungen und helfen dabei, die Eltern-Rolle trotz Suchterkrankung bestmöglich auszufüllen. Wiederum andere Bewohner wünschen sich vielleicht noch Kinder.