
Workshop „Sprachbildung in der Pflege“ – Praxisanleitungen im Fokus
Bewusster Umgang mit Sprache, aktive Teihabe und Mitgestaltung: Mitte November fand für die Praxisanleitungen der Residenz am Wiesenkamp und des Feierabendhauses Volksdorf ein Workshop zum Thema „Spracherwerb in der Pflege“ statt.
Geleitet wurde die Veranstaltung von Valeska Stephanow, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen.
Im Anschluss an den Workshop begleitet Frau Stephanow jede Praxisanleiterin in einem individuellen Mentoring direkt in der Praxis, um die Inhalte gezielt im Arbeitsalltag zu vertiefen. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Sprachbildung systematisch in die praktische Ausbildung zu integrieren und insbesondere Auszubildende zu unterstützen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.
Gemeinsames Verständnis entwickeln
„Sprachbildung in der Pflege bedeutet weit mehr als Grammatik und Wortschatz. Sie ist ein integrativer Bestandteil der Ausbildung und kein additives Lernangebot. Durch sie werden Auszubildende aktiv in kommunikative Prozesse eingebunden und lernen, durch Teilhabe und Mitgestaltung sprachlich zu wachsen. So entsteht ein gemeinsames Verständnis, das nicht nur Sicherheit und Qualität in der Pflege stärkt, sondern auch mehrsprachige Auszubildende befähigt, im Team und im Pflegealltag voll ‚mitzuspielen‘ – also sprachlich und fachlich handlungsfähig zu sein.“, erklärt Valeska Stephanow.
Praxisanleitungen nehmen nach Ansicht von Frau Stephanow eine Schlüsselrolle ein. Durch aktives Nachfragen, konstruktives Feedback und den bewussten Umgang mit Sprache können sie Lernende gezielt fördern. Aber auch nonverbale Kommunikation spielt eine wichtige Rolle – Gestik, Mimik und Aufmerksamkeit sind oft genauso aussagekräftig wie Worte.
Qualität, Sicherheit und Zusammenhalt stärken
Mit dem Workshop und dem anschließenden Mentoring-Prozess setzen die beiden Einrichtungen einen wichtigen Schritt, um Sprachbildung zu einem festen Bestandteil der praktischen Pflegeausbildung zu machen – und damit Qualität, Sicherheit und Zusammenhalt im Berufsalltag nachhaltig zu stärken. Sabine Kalkhoff, Gesamtleiterin Residenz am Wiesenkamp und Gesellschaft für Diakonie: „Sprachliche Kompetenz ist bei uns nicht nur ein Schlüssel zur Integration, sondern auch zur Sicherung einer hochwertigen Pflege und Ausbildung. Mit gezielten Angeboten stärken wir das Miteinander im Team und sorgen dafür, dass alle Mitarbeitenden ihr Potenzial voll entfalten können.“
Petra Furmanski, hauptamtliche Praxisanleiterin ergänzt: „Der Workshop bietet uns die Chance, Sprachbildung noch stärker in die tägliche Praxis einzubinden. Wir können dadurch unsere Auszubildenden individuell begleiten und gemeinsam daran arbeiten, die Kommunikation im Team und mit den Bewohnerinnen und Bewohnern weiter zu verbessern.“
Foto: Sabine Kalkhoff (l.) und Valeska Stephanow